CPU zu heiß? Ursache verstehen und Problem einfach lösen.
Baris2023-09-16T10:34:54+00:00Deine CPU wird (zu) heiß?
Erstmal ist das noch kein Grund zur Sorge. Sofern die Taktraten noch im Rahmen liegen, könnte auch eine „hohe“ Temperatur in Ordnung sein. Hier ist das Sensor-Ausleseprogramm „HWInfo64“ ein sehr prominentes Tool, um die effektiven Taktraten auszulesen.
Aber wird die CPU schon bei geringen Lasten schlagartig heiß (zwischen ~90 bis 100°C) oder das System ist instabil, deutet das auf eine fehlerhafte Kühlermontage hin. Womöglich liegt der Kühler nicht ganz plan auf der CPU auf.
Es ist aber alles fehlerfrei installiert und trotzdem gefallen dir die Temperaturen nicht oder du möchtest die Ursachen und Zusammenhänge besser verstehen?
Dann lies weiter:
CPU Temperatur und Turbotakt verstehen
Wie viel Energie sich ein Prozessor genehmigen darf oder soll, wird über das Mainboard geregelt.
Die TJMax, also maximal erlaubte Temperatur bei einem Intel Alder Lake oder Raptor Lake Prozessor liegt werksmäßig bei 100°C. Wird die TJMax Temperatur erreicht, taktet die CPU automatisch herunter, bis die Kühlung für den gefahrenen Takt und die entstehende Abwärme genügt.
Bei AMD’s Ryzen Prozessoren liegt die obere Temperatur-Schwelle ab Werk bei 90 – 95°C.
Sprich wenn diese Temperaturen erreicht werden, schützt sich die CPU automatisch vor Überhitzung, indem sie runter taktet und so weniger Energie benötigt.
Ansonsten fahren CPUs die im UEFI hinterlegten Ratio, bis entweder ein Power- oder Temperatur-Limit einschreitet.
CPUs mit mehr Kernen bleiben kühler
Ein Intel i9-13900K, mit 24 Kernen, wird bei gleicher Leistungsaufnahme weniger warm, als ein i5-13600K mit 14 Kernen.
Denn bei gleicher Leistungsaufnahme fährt ein i5-13600K eine schnellere Taktrate, als der i9-13900K, da der i9 mehr Kerne hat und für die gleiche Taktrate mehr Strom ziehen muss. Allerdings steigt mit der Taktrate auch die Stromspannung des Kerns, was notwendig ist um den höheren Takt zu stabilisieren.
Daraus folgt, dass der i5 die gleiche Verlustleistung (Wärme) über weniger Kerne abführen muss, was unter dem Heatspreader der CPU zu Hotspots führt, die schwieriger zu kühlen sind.
Ein Blick zu AMD’s 7000’er Serie
Wenn man sich zum Vergleich die Prozessoren der 7000’er Serie von AMD heranzieht, sind diese noch schwerer zu kühlen, obwohl sie bei Allcore-Belastungen weniger Leistung aufnehmen (max. 170W). Zum einen liegt das am dickeren Heatspreader und zum anderen an der CCX Platzierung:
Bei AMD entsteht die Abwärme auf ein oder zwei CCX. Das sind die beiden grauen Einheiten, die etwas unterhalb der Mitte platziert sind und so nicht großflächig die Abwärme an den Heatspreader bzw. CPU-Kühler abgegeben können.
Energieeffizienz steht in der Kritik - Trugschluss Alarm
Der teils hohe Energiebedarf und die daraus resultierende Abwärme von Prozessoren oder auch Grafikkarten wird, zurecht, kritisch betrachtet. Denn es ist kein technologischer Fortschritt, wenn die höhere Leistung mit einer proportional steigenden Energieaufnahme einhergeht.
Aber ist das denn wirklich so?
Nein!
Wenn man die Leistungsaufnahme der Prozessoren auf einen gemeinsamen Nenner bringt, kann man deutlich erkennen, das wir mit neueren Modellen, bei gleicher Energiemenge, eine höhere Performance erhalten.
Im Energieeffizienz-Vergleich von Intel Alder und Raptor Lake findest du viele weitere Infos dazu.
Hast du noch Fragen oder Anregungen zum Thema? Dann schreiben wir gerne in den Kommentaren dazu weiter.
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